Grundschule an der Gilmstraße 46

Schülerpatenschaften an der Gilmschule

Was ist eine Schülerpatenschaft?

Schüler der 4. Klasse kümmern sich um die Schulanfänger


Um den Schulanfängern den Einstieg in das Schulleben zu erleichtern, stehen ihnen die großen Viertklässler zur Seite als Ansprechpartner bei Problemen oder sie geben Tipps für den Schulalltag der Erstklässler. Die Paten übernehmen Verantwortung für die jüngeren Schüler und bekommen die Möglichkeit zu besonderem Engagement. 

Jedem Schulanfänger wird ein erfahrener Mitschüler als Pate zugeordnet. Der Grundgedanke dabei ist, dass ältere Schüler den jüngeren bei der Orientierung im neuen Umfeld beistehen und bei einzelnen Lernaufgaben oder beim altersgemischten Lernen als prinzipielle Daueraufgabe helfen. Dadurch entsteht ein enger Kontakt zwischen den jüngeren und älteren Schülern. Dies trägt zu einem besseren Verständnis untereinander bei, hilft Konflikte angemessen und gewaltfrei zu lösen, trägt damit zu einem guten Schulklima bei und das Lernen fällt leichter. Dabei wird auch das Prinzip, dass Kinder lieber von anderen Kindern Erklärungen oder Anweisungen annehmen, pädagogisch genutzt. Anregungen und Ratschläge werden gegeben und wenn es Probleme gibt, setzen sich die Großen für ihren Paten ein und sprechen bei Bedarf auch mit den Klassenlehrern. 

Die älteren Schüler nehmen mit ihrem Engagement und ihrem Verhalten eine Modellfunktion für die Schüler der ersten Klasse ein und prägen so das weitere Verhalten der Schulanfänger über Jahre hinaus positiv. Dabei soll den Schulanfängern der Start in das Schulleben und ihre Integration in die Schule mit Hilfe eines Helfersystems erleichtert werden. 

So läuft die Patenschaft zwischen den Schulanfängern und den Schülern der 4. Klassen ab

Zu Beginn des Schuljahres lernen sich die Kinder der 1. und 4. Klassen bei einer gemeinsamen Spielstunde kennen. Dabei darf sich jeder Schulanfänger seinen Paten auswählen. In einem persönlichen Brief begrüßt jeder Viertklässler sein Patenkind, erzählt etwas von sich, teilt seine „Kontaktdaten“ mit und lädt zu einer gemeinsamen Schulstunde in die Patenklasse ein. Zum Zeichen der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit basteln die Älteren zwei Anstecker und beschriften sie mit dem eigenen Namen und dem des Patenkindes. Die kleinen Geschenke werden persönlich überreicht und können auch in den Pausen an der Jacke getragen werden.

Vor allem in den ersten Schulwochen, aber auch während des ganzen Jahres sind die Viertklässler wichtige Bezugspersonen in der Pause, die mit den jüngeren Kindern spielen und sich bei kleineren Schwierigkeiten oder Streitereien um sie kümmern und vermitteln. Manche Patenschaften werden sogar durch gegenseitige Besuche zu Hause und kleine Briefe und Geschenke weiter vertieft.

In gemeinsamen Unterrichtsstunden unterstützen die Paten die jüngeren Schüler beim Lernen, beispielsweise lesen sie zu HSU-Themen vor, spielen zu zweit Lernspiele oder lassen sich von den Erstklässlern aus der Fibel vorlesen. Auch Lieder für Schulfeiern werden zusammen geübt. Viel Freude bereiten auch gemeinsame Spiele im Sportunterricht, bei denen die älteren Schüler selbstverständlich große Rücksicht auf die kleineren nehmen. 

Eigenes Können und Gelerntes wird gegenseitig vorgestellt, so tragen Viertklässler z.B. Gedichte vor oder erfreuen mit einem Instrumentalvorspiel. Stolz präsentieren Erstklässler den Paten ihre selbst geschriebenen Geschichten und lassen sie bei ihren Bewegungsliedern und Tänzen mitmachen. 

Es finden gemeinsame jahreszeitliche Unternehmungen und Feiern statt, wie etwa eine Weihnachts- oder Osterfeier, Schlitten fahren im Westpark oder Eis essen. 

Wenn sich die Erstklässler am letzten Schultag von „ihren“ Großen an der Schule verabschieden, sind viele Erstklässler oft sehr traurig und Tränen fließen. Mit einer Rose oder etwas Gebasteltem und einem kleinen Dankesbrief sowie einem Abschiedslied bedanken sich die 1. Klässler beim letzten Schülerforum bei ihren Paten und wünschen ihnen viel Glück auf dem weiteren Schulweg. Viele Kinder sind aber froh, dass durch die Wohnortnähe die geknüpften Beziehungen oft noch weiter gepflegt werden können.